Post von der GEMA

17. Januar 2007

Wir haben heute Post von der GEMA Bezirksdirektion Stuttgart erhalten. Natürlich bezieht sich das Schreiben auf unsere Hörproben. Zitat:

Bitte beachten sie aber, dass diese Nutzung von Musik ein urheberrechtlich relevanter Vorgang ist, für den sie die notwendigen Nutzungsrechte erwerben und eine Vergütung entrichten müssen. Die GEMA als Verwertungsgesellschaft der Urheberrechte der Musikurheber räumt ihnen die Rechte ein und erhebt im Namen der Musikurheber die Vergütung. Die einfachste und kostengünstigste Art die Rechte zu erlangen, ist der Abschluß eines Lizenzvertrages…

Ein Abschluß dieses Vertrages würde sich auf 70€ zzgl. 7% USt pro Jahr und URL belaufen. Nun sind Arno und Markus allerdings selbst die Urheber (Texter und Komponisten – wie in den Meta-Angaben der MP3-Dateien benannt), die Hörproben stehen unter Creative Commons und auch diese Domain läuft auf Markus. Weder Markus noch Arno noch FEROMON als Band sind Mitglieder bei der GEMA. Warum also Post von der GEMA? Nun, ein kurzer Anruf in Stuttgart konnte das aufklären. Ein freundlicher und kompetenter Mitarbeiter teilte uns mit, dass derzeit sehr viele Homepage-Betreiber angeschrieben und dabei die Einzelfälle zuvor nicht genau gesichtet werden. Die Beweislast, dass uns die im Schreiben benannte Forderung nicht betrifft, liegt dennoch bei uns. In den nächsten Tagen erhalten wir nun erneut Post, müssen dort die Titel der 3 Songs und Komponist/Texter eintragen und zurück an die GEMA senden.

Wir posten das hier, da vor einiger Zeit bereits über das richtige Vorgehen und die Rechtslage in einem solchen Falle diskutiert wurde (z.B. auf Markus‘ Blog) und einiges an Verunsicherung herrschte. Um es also nochmal klar und deutlich zu sagen:

Wenn ihr als Band, Texter, Komponist und auch eure Songs (also: eigene Songs, keine Coversongs!) nicht bei der GEMA gemeldet seid, dann dürft ihr selbstverständlich auch das eigene Material auf der eigenen Webseite veröffentlichen. Dies gilt selbst in dem Falle, dass eines der Bandmitglieder bei der GEMA ist, sofern dieses Bandmember eben weder Komponist noch Texter ist.

Unser Tip also: Da man um die Beweislast wohl kaum herum kommt, anrufen und das entsprechende Schreiben anfordern, ausfüllen und schnell zurücksenden. Damit müsste dann alles geklärt sein. Sollte das bei uns aus irgendeinem Grund nicht der Fall sein, werden wir erneut darüber berichten.

Schreiben der GEMA (PDF)

___ Fr., 19.1.2007:___
Nachtrag 1: Auf dem Weblog Spreeblick wird dieser und ein weiterer aktueller GEMA-Fall sehr ausführlich und differenziert diskutiert. Lesetip!

Nachtrag 2: Das besagte zweite Schreiben von der GEMA kam nun heute an. Neben dem zum Ausfüllen gedachten Formular liegt auch ein Anschreiben bei, in dem es um die sog. „GEMA-Vermutung“ geht. Zitat:

Wir danken für ihre Reaktion auf unser Schreiben (…). Da auch bei der Nutzung von Musik auf Internetseiten eine tatsächliche Vermutung (GEMA-Vermutung) dafür spricht, dass zumindest teilweise GEMA-geschütztes Repertoire Verwendung findet, bitten wir noch um (die genannten, Anm.Verf.) ergänzende Angaben

Also: Genau wie uns am Telefon mitgeteilt wurde. 14 Tage Zeit für die Rücksendung, dann erfolgt die entsprechende Prüfung durch die GEMA und das Thema sollte zumindest für uns hier durch sein.

___15.02.07:___
Mehr Infos gibt es auch noch in einem Artikel von Markus auf regioactive.de.

17 Kommentare to “Post von der GEMA”

  1. woweezowee sagt:

    Post von der GEMA…

    Kein Abmahnung, aber für Musiker doch auch mit einem Schreckfaktor versehen: Heute kam Post von der GEMA für FEROMON.

    ……

  2. mikel sagt:

    mal gucken ob sich die Gemma auch zu uns alten Säcken verirrt

    Danke für den Tipp

  3. Nur mein Standpunkt » Nix für dich, GEMA sagt:

    […] Natürlich habe ich mir den Beitrag im Blog der Band Feromon angesehen, die Post von der GEMA bekamen. Und mich gefragt ob die GEMA noch alle Tassen im Schrank hat – nein, vermutlich nicht. […]

  4. Seltsamer Verein sagt:

    Verklagt die GEMA dann ihr eigenen Mitglieder?
    Ein seltsames Geschäftsgebärden, oder?
    Eigentlich sollten alle austreten aus dem Verein.
    Die Kleinen profitieren eh nicht…

  5. woweezowee sagt:

    Post von der GEMA II…

    Dasselbe Prozedere wie für FEROMON nun auch für woweezowee.de. Schließlich gibt’s hier auch gute Musik zu hören und downloaden.

    ……

  6. raketenblog » Blog Archiv » Boogie down mit der GEMA? sagt:

    […] Nachdem ich die Beiträge von Spreeblick und Feromon gelesen habe, gehe ich mal davon aus, dass die GEMA sich in ihrem Brief (heute kam übrigens das zweite Schreiben incl. Nutzungsvertrag, den ich ausfüllen soll) nicht auf mein Blog sondern die eigentliche Seite raketentim.de, die ich im Übrigen langsam mal überarbeiten sollte, bezieht. Feromon haben schon bei der GEMA angerufen und erfahren, «…dass derzeit sehr viele Homepage-Betreiber angeschrieben und dabei die Einzelfälle zuvor nicht genau gesichtet werden…». Es ist also wahrscheinlich, dass sich die GEMA auf Lieder meiner ehemaligen Band «Verschwendung» bezieht, die ich auf raketentim.de habe, was mir die 70,00 Euro Lizenzgebühr erstmal ersparen würde, da wir mit der Gema nix zu tun hatten. Auf lange Sicht könnte man sich trotzdem überlegen die Kohle jährlich abzudrücken. Dafür hätte man dann die Nuzungsrechte zur Wiedergabe des GEMA-Repartoirs was für das Blog sicher eine wilkommene Bereicherung wäre. Nur – wie könnte man das cofinanzieren. Ist ja nicht so, dass ich mit der Seite Geld verdienen würde. Na mal sehen, am Montag wird erstmal bei der Gema angerufen und dann wird weiter geschaut. Ach, und wer sich fragt, warum es Verschwendung nicht mehr gibt – es hat immer viel Spaß gemacht, in der Kapelle, aber irgendwann musste man sich für Musikkarriere oder Designstudium entscheiden. Und die ganz große Karriere hätten wir mit Songs wie dem Telefonlied sicher nicht gemacht. […]

  7. bassdart sagt:

    Hiho, so wie ich das verstehe ist das Formular aus dem zweiten Anschreiben das unter http://www.gema.de/musiknutzer/information_service/vermutung.shtml erwaehnte?
    Waere super wenn Du das auch mal online stellen koenntest, wuerde mich mal interssieren wie die sich das genau vorstellen.

  8. Post von der GEMA auf F!XMBR sagt:

    […] Kann man so einen Blödsinn wirklich ernst meinen? In der Bananenrepublik Deutschland ist das wohl der Fall. Feromon schreibt: […]

  9. Feromon sagt:

    @bassdart:
    Ja, Ausschnitte daraus werden zitiert. Ansonsten steht da nicht viel weiteres. Dann ist eben noch der Zettel zum ausfüllen dabei. Titel, Komponist, Texter, ……

    Mehr Infos gibt es auch noch in einem meiner Beiträge auf regioactive.de.

  10. Cyber sagt:

    Ihr solltet euch mal etwas besser über die GEMA informieren und nicht alles glauben was irgendjemand erzählt.

    -> http://www.gema.de/urheber/aktuelles/faq.shtml

    Die FAQ solltet ihr euch durchlesen, vor allem den Teil über Uhrheberrechts-Schutz. Es gibt keine Verpflichtung, Werke anzumelden oder bei der GEMA Mitglied zu sein.

  11. Markus sagt:

    Ja, informieren ist immer gut. Der Unterton in deinem Kommentar gefällt mir dennoch nicht so recht. Naja, egal.

  12. sven - sagichdoch? » Musikwettbewerbe sagt:

    […] (Achso, und komm’ mir auch bitte keiner mit der “Schutzgemeinschaft” namens GEMA) […]

  13. Freiengel sagt:

    Als Musikschafender bleiben mir nur Musiksparten (Die ich natürlich gerne mache),um Lieder zu schaffen für Fußballfans und Diskoteken die man selber mit seiner -Musik bemustern kann. (Da hat die Musikindustie nicht ihrenDaumen drauf)Nur mal so zu Info: Ich bekomme kein Geld von der GEMA wenn meine Lieder in Fußballstadion oder Diskoteken oder im Internetradio gespielt wird… Die GEMA kasiert dort Geld im Namen der Konponisten und Textern ,Dieses kommt in einen grpßenTopf und das meiste davon wird dennen ausgezahlt die sowieso schon das meiste kriegen,Die 3 Gruppe.
    Die GEMA ist für die Auszahlungen für Komponisten und Texter gedacht worden(Eigentlich eine gute sache da viele Komponisten und Texter arm waren ob wohl die Musikindustrie mit deren Lieder sich dumm und dämlich verdient hatten und haben.Aber leider macht die GEMA auch die Reichen reicher und die Armen ärmer.Und zwar so! Die GEMA hat üngefär 64000 Mitglieder(Komponisten und Texter) ich mit eingschlosse.
    Die GEMA ist in drei Gruppen aufgeteilt.In der 1und 2 Gruppe sind die Meisten Mitglieder(so wie ich auch) ungefär 61000 Mitglieder.
    Die 3 Gruppe dazu gehort z.B. Ralf Siegel,Dieter Bohlen sind ungfähr 3000 Mitglieder Die bekommen den Großen Topf ausgezahlt.(Das ist wahnsinnig viel Geld)
    Nur die 3 Gruppe ist Stimmberechtigt und nur 30 Mitglieder der 1 und 2 Gruppe ist auch Stimmberechtigt.Naturlich ist da die Ungerechtigkeit vorprogrammiert. Da die 1 und 2 Gruppe nicht genügent Stimme hat im Verein GEMA um auch Geld vom großenTopf zu bekommen.
    Habt ihr euch schon mal gefragt warum nie negativ in den Medien(Presse,TV)berichtet wird.Na dann über legt mal in welcher der Gruppen die Großen Boswse sitzen.

    Es geht um viel Geld, da gönnt die Platten Industrie nicht das Schwarze unter den Finger und die Platten Industrie ist in der Hand der Englishsprachigen Ländern. Wir sind Verlierer , in der emaligen DDR ist Musik verboten worden aus Richtung Rußland, hier wird sie totgeschwiegen aus Richtung Amerika und England, ich habe festgestellt da kann nicht einmal die Poletik was machen. Die müssen auf gruppe 3 aufpassen.

    Denke das die Zeiten besser werden, dank Internet. Außer die Musikindustrie Schaft es da auch zu manipulieren Dann wäre eine große Chance für alle vertan.
    Dann wären wie auch in vergangen Zeiten, nur immer die Gleichen zu sehen und zuhören und das ganze Potential aus unserem Lande würde weiterhin nicht ausgeschöpft.
    Hoffen wir alle auf gleiche Bedinnungen für alle und gerechtigkeit. Weil die Gruppe 3 finanzieren wir alle.
    Lasst uns wieder das Land der Dichter und Denker werden

  14. Chefsache! – MEDIASCAPES Markus Biedermann sagt:

    […] einer wäre froh, wenn der Chef ein wenig seiner Motivation an die untergebenen Mitarbeiter abgeben […]

  15. Post von der GEMA II – MEDIASCAPES Markus Biedermann sagt:

    […] Prozedere wie für FEROMON nun auch für woweezowee.de. Schließlich gibt’s hier auch gute Musik zu hören […]

  16. GEMA und Anwälte mit Zeit – MEDIASCAPES Markus Biedermann sagt:

    […] nachzulesen; die story ist in dieser Form ein Hoax. Klare aktuelle Infos (Januar 2007) gibt es bei FEROMON. […]

  17. Post von der GEMA – MEDIASCAPES Markus Biedermann sagt:

    […] Keine Abmahnung, aber für (indie-)Musiker doch auch mit einem Schreckfaktor versehen: Heute kam Post von der GEMA für FEROMON. […]

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